produktion-08
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Regie: Corinna Sommerhäuser
Foto aus Ich heiße Sad, aber ich bin nicht traurig

2OO6ICH HEIßE SAD, ABER ICH BIN NICHT TRAURIG

nach Dreck von Robert Schneider

Premiere am 2. Dezember 2006 im Thalia in der Gaußstraße im Rahmen von Deutsche Zustände und Gastspiel bei der Altonale 2008 als Straßentheaterprojekt

mit Asad Schwarz-Msesilamba
Bühne: Anna Macholz
Kostüme: Katharina Kownatzki

In Basra gibt es einen alten Brunnen. Der Brunnen der Reisenden. Bevor man geht wirft man ein Senfkorn hinunter. Oder zwei. Die Legende sagt, dass das Senfkorn aufgeht, obwohl man die Frucht niemals sehen wird. Man spricht von einem blühenden, unterirdischen Acker. Die Legende sagt, dass man glauben muss, dass das Senfkorn aufgeht.

Spielstätte für Ich heisse Sad war ein Container. Thema war das Leben eines Illegalen in Hamburg: Was bleibt einem Menschen übrig, wenn seine alte Identität als Mensch und seine neue als Illegaler, wenn all das, was diesem Menschen eigen ist und ihn als Individuum ausmacht, verworfen und zum Fremden gemacht wird. Tatkraft, Macht und Erfolg stellen die wesentliche Grundlage eines gesunden Selbstwertgefühls dar, die einem Illegalen verwehrt bleibt, egal wie anpassungsfähig er ist. Auf diese Weise wird das Eigene sich selbst zum Feind.